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Dauerausstellung "Gemäldeeinlagerung der Nazis im Zweiten Weltkrieg" 

Museum Kalkwerk Lengefeld/Erzgebirge, 1980er Jahre, inhaltliche Überarbeitung 1994 (01)

Ausstellung zur Gemäldeeinlagerung der Nazis im Zweiten Weltkrieg im Museum Kalkwerk Lengefeld im Erzgebirge

Ausstellung im Museum Kalkwerk Lengefeld

Die Dauerausstellung im Museum Kalkwerk Lengefeld dokumentiert eindrucksvoll die Einlagerung wertvoller Kunstwerke in den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs. In den unterirdischen Stollen des ehemaligen Kalkwerks wurden ab 1943 Gemälde, Porzellan und weitere Kulturgüter aus Dresdner Museen vor der Zerstörung durch Luftangriffe geschützt. Die Ausstellung beleuchtet systematisch den Ablauf dieser Bergungsaktionen, die Rolle der sowjetischen Trophäenkommandos, die Rückgaben nach 1945 – sowie die Verluste, die durch Krieg, Diebstahl und Lagerbedingungen entstanden.

Die Gestaltung der Ausstellung geht zurück auf Manfred König, der in den 1980er-Jahren das Ausstellungskonzept entwickelte. Nach der politischen Wende wurden Teile der Inhalte überarbeitet und aktualisiert – dies war mein erster eigener Auftrag und markierte den Beginn meiner Auseinandersetzung mit historisch-kultureller Vermittlung.


Das Kalkwerk Lengefeld

Das Kalkwerk Lengefeld liegt im Erzgebirge bei Pockau-Lengefeld und zählt zu den ältesten Kalkwerken Sachsens. Bereits seit dem 16. Jahrhundert wurde hier Kalkstein abgebaut und verarbeitet. Im 20. Jahrhundert wurde der untertägige Abbau technisch modernisiert. In den 1980er-Jahren entstand im Rahmen des musealen Nutzungskonzepts eine öffentlich zugängliche Ausstellung zur Geschichte des Werkes und zur Nutzung seiner Stollen als Kunstdepot im Zweiten Weltkrieg. Heute ist das Museum ein bedeutender Erinnerungsort für den Schutz von Kulturgut in Kriegszeiten.

Ausstellung zur Gemäldeeinlagerung der Nazis im Zweiten Weltkrieg im Museum Kalkwerk Lengefeld im Erzgebirge
Ausstellung zur Gemäldeeinlagerung der Nazis im Zweiten Weltkrieg im Museum Kalkwerk Lengefeld im Erzgebirge
Ausstellung zur Gemäldeeinlagerung der Nazis im Zweiten Weltkrieg im Museum Kalkwerk Lengefeld im Erzgebirge
Ausstellung zur Gemäldeeinlagerung der Nazis im Zweiten Weltkrieg im Museum Kalkwerk Lengefeld im Erzgebirge

Schautafel in der Ausstellung zur Gemäldeeinlagerung der Nazis im Zweiten Weltkrieg im Museum Kalkwerk Lengefeld im Erzgebirge

Bergungs-ORTE
PL.

![Karte mit roten Markierungen und Flüssen, darunter Dresden, Leipzig, Chemnitz, Königstein, Meißen etc.]


1942
Am 11. Mai wurde festgelegt, daß eine größere Anzahl von Schloßsälen zur Unterbringung von Sammlungs­gut ausgewählt wird.

1942
standen die Bergungsmaßnahmen unter dem Zeichen der Dezentralisierung. Veranlassung gaben die Terror-Angriffe auf offene Städte wie Lübeck, Hamburg, Rostock usw.
Man rechnete mit Spreng- und Brandbomben.

In Anbetracht der wachsenden Luftgefahr, wurde im August des Jahres angeordnet, nunmehr auch die noch in Dresden verbleibenden Depotmittel an auswärtige Bergungsorte zu überführen.

Aufzählung einiger auswärtiger Bergungsorte der staatlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft und des Residenzschlosses Dresden nach dem Stand vom 22. Oktober:
z.B.

  • Zittau
  • Bautzen
  • Schirgiswalde
  • Schloß Gröditz
  • Schloß Mikkel
  • Schloß Weschwitz
  • Schloß Rammeaun
  • Rittergut Dobra
  • Schloß Pulsnitz
  • Rittergut Rehnsdorf
  • Schloß Nauenhof
  • Schloß Schönefeld
  • Schloß Hermsdorf
  • Schloß Wachau
  • Albrechtsburg Meißen
  • Schloß Schleinitz
  • Schloß Taubenheim
  • Festung Königstein
  • Burg Weesenstein
  • Tunnel in Cotta
  • Amtsgericht Dippoldiswalde
  • Reichstadt Schloß
  • Schloß Bärenstein
  • Amtsgericht Frauenstein
  • Schloß Pfaffroda
  • Schloß Scharfenstein
  • Sachsenburg
  • Burg Kriebstein
  • Seerhausen
  • u. a. m.


Schautafel in der Ausstellung zur Gemäldeeinlagerung der Nazis im Zweiten Weltkrieg im Museum Kalkwerk Lengefeld im Erzgebirge

GEMÄLDE

„189 Gemälde und 54 Kisten Porzellan lagerten in Baracken im Unter- und Übertagebereich des Kalkwerkes Lengefeld.“


1945

Nach vorhandenen Unterlagen und Dokumentationen ist bekannt, daß 1242 Gemälde, „Alte Meister“, aus der Galerie Dresden durch die Trophäenkommissionen nach Moskau, Kiew und Leningrad überführt worden sind.
Aus dem im Kalkwerk gelagerten Gemäldebestand sind 189 Gemälde mit sonstigem Gemäldegut P&S in die damalige UdSSR als Kriegstrophäe transportiert worden. 50 Gemälde verblieben in Deutschland. 20 Kisten Werke verschwanden auf ungeklärte Weise.
Trophäenkommissionen lagerten im Kalkwerk kunst- und ausstellungswürdige Werke, die über Verbündete in die UdSSR transportiert wurden. In Duschek gut dokumentiert. Vor 2004 wurde erst eine große Anzahl der eingelagerter Kisten bekannt. Ein Teil des Porzellans gelangte nach Leningrad, andere Stücke sind wieder in der Porzellan-Galerie in Dresden zu bewundern.


1959

In diesem Jahre tauchten 2 Bilder wieder auf und konnten durch Gerichtsbeschluß zurückgegeben werden. 2 weitere Gemälde wurden bis dahin im Raum Dresden versteckt gehalten, welche auch wieder in die Galerie zurückkehrten.


1990

Das berühmte Werk „Das Bergfest“ von dem Holländer Jan van Goyen war eines der 15 weitverstreut gefundenen Gemälde, die durch eine Werkaufstellung 1951 aus Leningrad bekannt, sich in der Staatlichen Kunsthalle in Leningrad befanden.
1990 wurde das Bild aus einem Moskauer Antiquitäten­geschäft dem Kulturerbe übergeben. Es war bis zu dem Jahr 1947/48 nicht zu handeln. Anschließend durfte es, wie tausende andere Werke auch, auf dem Moskauer Markt gehandelt werden.
Daß Museen und Galerien der SU sich in die 80er Jahre Trophäen aus dem 2. Weltkrieg käuflich erworben haben.


PORZELLAN
(Nummernwand mit Inventarnummern wie: 1917A, 839, 1417, 1021A, 1908 usw.)


Schautafel in der Ausstellung zur Gemäldeeinlagerung der Nazis im Zweiten Weltkrieg im Museum Kalkwerk Lengefeld im Erzgebirge

BEWAHRUNG

Bild oben: „Zug mit Kriegsgut“

Nach dem 2. Weltkrieg wurde eine große Menge an Kunstgut aus Deutschland als Kriegsbeute in die Länder der Alliierten abtransportiert.


Die Auslagerung der Depots durch die Trophäen-Organisationen der Roten Armee wurde unter Mitwirkung deutscher und russischer Museumsfachleute, Kunsthistoriker, Restauratoren und Kunstsachverständiger durchgeführt. Die Bergung deutschen Kunstgutes erfolgte unter strenger Aufsicht der RTO (Roten Trophäen-Organisationen), die nach SMAD-Befehl handelte. Die Kunstgüter wurden vom Bergungsort mit LKWs zu den nächstgelegenen Bahnhöfen oder Flugplätzen gebracht. Durch die RTO wurde entschieden, welche Kunstgüter in deutsche Museen zurückkehren sollten.
Alle Trophäen, die man nach Kriegsende in die damalige Sowjetunion verbrachte, lagen auf „Musslisten“. Diese Listen gelangten in sowjetische Lager und Museen.


1945

Ende Juli verließ ein Spezialtransport der Eisenbahn mit den Hauptbeständen der Dresdner Kunstsammlungen Pillnitz.


Prof. Korin, seine Frau Tschurakova, Schachow, W. Tolstoi und N. Sokolow arbeiteten besonders intensiv an der Erhaltung der „Alten Meister“ – in den meisten Fällen auf Seiten der sowjetischen Spezialisten, die an den Auslagerungsorten und in Pillnitz von deutschen Sicherungspersonen unterstützt wurden.
Ein Bild zeigt den „Jugendlichen Heiland“ – ein Gemälde, das stark beschädigt war: der Grund war Farbe, Witterung, Lagerbedingungen. Es wurde gereinigt und gesichert.
Restauriert, also mit Farbe ergänzt, wurde es nicht.


Schautafel in der Ausstellung zur Gemäldeeinlagerung der Nazis im Zweiten Weltkrieg im Museum Kalkwerk Lengefeld im Erzgebirge

RÜCKKEHR

(Foto oben: Rücktransport von Kunstwerken aus der UdSSR)


1955

Am 14. Mai unterzeichneten die osteuropäischen Verbündeten der Sowjetunion den Warschauer Vertrag. Die Gründung eines neuen Militärblocks war eine Antwort auf die ein Jahr zuvor von den Westmächten unterzeichneten Pariser Verträge, in denen die Bundesrepublik Deutschland in die NATO integriert wurde.

Europa war militärisch klar lagergeschlagen. Um den Beitritt zur Warschauer Pakt zu stärken, beschloss der damalige sowjetische Parteichef Nikita Chruschtschow zu einer großen Geste. Mehr als 1,5 Millionen Kunstwerke, die 1945/46 von Beauftragten der Roten Armee aus deutschen Museen mitgenommen worden waren, sollten an ihre ursprünglichen Besitzer zurückerstattet werden – allerdings nur an ostdeutsche Museen.


Am 30. März 1955 beschloss Moskau, 1242 nach Moskau, Kiew und Leningrad verbrachte Gemälde der Dresdner Gemäldegalerie an die DDR zurückzugeben. Sie wurden bis 1956 gesichtet und vereinzelt restauriert. Eine Regierungsdelegation unter Leitung von Dr. Ludwig (Kom. damaliger Außenminister der DDR) reiste nach Moskau und unterzeichnete das vorbereitete Abkommen.

Ab 15. August 1955 erhielten Millionen Bürger der Sowjetunion die Gelegenheit, viele der Dresdner Gemälde im Puschkinmuseum zu besichtigen.


1956

Am 3. Juni 1956 wird die wiederaufgebaute Sempergalerie eröffnet.


(Bilder und Zeitungsausschnitte rechts:
– Titelseite „Prawda“
– Rückgabeprotokoll
– Ausstellungsbesucher in Moskau
– Rücktransportdokumentation
– Wiederaufbau der Sempergalerie
– Leere Rahmen bei Rückgabe)


Schautafel in der Ausstellung zur Gemäldeeinlagerung der Nazis im Zweiten Weltkrieg im Museum Kalkwerk Lengefeld im Erzgebirge

VERLUSTE

1945

Kunstschätze von Weltgeltung gingen unwiederbringlich verloren.

Bericht von Amtmann Gruse, 26. Juli 1945:

„…Durch die unmittelbare Fremdeinwirkung sind in der Gemäldegalerie noch folgende Verluste entstanden:
154 Gemälde, die am 13. Februar 1945 aus dem Depot in Schloß Mikkel durch einen Militärlastzug Bautzen nach Schloß Zehren bei Meißen verladen und dann abends des 13. Februar in Dresden in einem Möbelwagen der Speditionfirma Transport- und Lagerhaus AG aufgeladen worden waren, um in das Schloß Zehren überführt zu werden, wurden nicht mehr ins Schloß in Dresden abgeliefert, sondern als verloren festgestellt. Das Fahrzeug war während des großen Luftangriffes am 13. Februar 1945 einem Opfer gefallen.“


– Im Turm im Zwingerblättern des Kupferstichkabinetts mit Untergebracht 4 Kisten Miniaturen insgesamt 1745, ist bei der letzten Woche ein Kasten zerbrochen und ein Teil zerstört worden.

– Plünderungen durch Zivilbevölkerung im Bereich des Pockau-Lengefelder Kalksteinwerks.

– Im Depot Pfarrstelle, vom Monat April d. J. von der Abteilung Kirchenwesen beim Schloss Rothschönberg Ziegelhof verlagert worden sind. Das Depot ist in letzter Zeit durch eine Rote Trophäen-Organisation restlos geräumt worden.

„Es ist bekannt, daß Flüchtlinge und Ortansässige nach Wegzug der Depots der Kunstschätze plündernd und sich das Kunstgut angeeignet oder verschleppt haben.“


Die Tafel wird visuell begleitet von Bildern zerstörter oder verschwundener Kunstwerke und einem großformatigen, stilisierten Foto zerstörter Kunstobjekte (ganz unten).


Schautafel in der Ausstellung zur Gemäldeeinlagerung der Nazis im Zweiten Weltkrieg im Museum Kalkwerk Lengefeld im Erzgebirge

GEFAHR

1945

Trotz guter Verpackung der Gemälde in Holzkisten mit Ölpapier und anderen Materialien umhüllt, waren sie der hohen Feuchtigkeit ausgesetzt. Dies bedeutete für sie eine große Gefahr. Eine Klimaanlage war zwar angeliefert, aber aus Zeitgründen nicht funktionstüchtig installiert worden.
Die Farbe löste sich vom Malgrund, das Blattgold blätterte vom Rahmen.

Jenen Zustand veranlaßte die damaligen Direktoren der Kunstsammlungen und Museumsfachleute, die Mitglieder der Trophäenkommission darauf hinzuweisen, daß ein unverzüglicher Abtransport dieser bedrohten Kunstwerke erforderlich sei.
Ein Zuwachs wurde von der Roten Armee selbst der Kunstwerke aus der näheren Umgebung Dresdens angekündigt.
Innerhalb einer Woche, am 6. Juni wurde der Gemäldeblock aus dem Kalkwerk herausgeholt und bis zur Bergung in Porzellankisten unter Verantwortung der russischen Restauratoren sicher in Glauchau gelagert.

Ein Beispiel menschlichen Verhaltens in extremen faschistischen Verhältnissen, Zwangsarbeit und 1800 Kriegsgefangenen aus Buchwald [wohl: Buchenwald] mögen wir erwähnen.
Die Ereignisse vom 22./27.9.1944 werden durch die Aussagen des damaligen Forsthauses von Höhnein Frau [Name unleserlich] belegt.
Diese Mitgefühl fordernde Szene war: In den letzten Kriegstagen bis zum 7. Mai dort untergebracht. In der Nacht zum 8. Mai verschwanden einige auf vielen peinlichen Gegenständen dieser Familie, welche ihnen bis dahin Schutz bot.


Schautafel in der Ausstellung zur Gemäldeeinlagerung der Nazis im Zweiten Weltkrieg im Museum Kalkwerk Lengefeld im Erzgebirge

Geheim

ANORDNUNG


1945

Auf Befehl des sächsischen Gauleiters Martin Mutschmann wurde vom 27. April bis 6. Mai in mehreren Transporten 189 Gemälde und 54 Kisten mit Exponaten der staatlichen Porzellansammlung von der Albrechtsburg Meißen und dem Schloss Rothschönberg in das Kalkwerk Lengefeld gebracht und dort in Stollen im Untertagebereich des Objekts Sohre eingelagert.


Auszug aus der Anordnung Mutschmanns:

Am 27. April 1945

Der Reichsstatthalter hat heute angeordnet, dass die in der Albrechtsburg in Meißen geborgenen Museumsschätze – insbesondere die wertvollen Gemälde – sofort abgeholt und nach dem Bergungsort PL verbracht werden.

Der erste Transport fährt heute früh 17 Uhr ab Leipzig-Lockwitz, er wird gegen 19 Uhr in Meißen sein und muß vor Einbruch der Dunkelheit beladen werden. Die Abfahrt spätestens 20 Uhr.

Für die Transporte sind Kisten und Packmaterial bereitzuhalten. Das Einladen übernehmen die Museumskräfte, auch das Entladen geschieht. Die Rückfahrt erfolgt unverzüglich nach Lengefeld.

Die Verantwortung für die Durchführung übernimmt Herr Weidenhammer, gleichzeitig fährt Herr Prof. Dr. Gruner mit.

Begleitet wird der Transport von einem Kraftfahrer der Mussen Meißen sowie einem Lagerverwalter des Kalkwerks Lengefeld, Herrn Gräfe.

Der zweite Transport fährt am nächsten Morgen um 10 Uhr, Sechs Volkswagen stehen bereit.

Am Sonnabend, dem 1. Mai, wird ein dritter Transport um 9 Uhr morgens in Meißen abladen.

Nach dem Laden von Museumsstücken und anschließender Abfahrt werden die Museumstücke in Gemälde und Porzellan separat in Stollen PL verbracht.


(Bild unten: Einlagerungsort im Kalkwerk Lengefeld – Stollenbereich)


Schautafel in der Ausstellung zur Gemäldeeinlagerung der Nazis im Zweiten Weltkrieg im Museum Kalkwerk Lengefeld im Erzgebirge

Kunstgut- UMLAGERUNG


1945

Wertvolle Gemälde und Porzellane wurden in den letzten Kriegstagen von der Albrechtsburg Meißen und dem Schloß Rothschönberg nach „PL“ umgelagert.

Am 10. September berichtete Dr. Ing. Walter Fischer (Militäramt der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden) über die Auslagerung dieser Museen und durchgeführte Maßnahmen bezüglich Schloß Rothschönberg. Er berichtete, daß dort von den Russen und Einheimischen sehr viel Porzellan entwendet worden sei. Der Landrat zu Meißen wurde gebeten, die umliegenden Ortschaften zur Rückgabe des Porzellans sowie der Möbel aus dem Dresdner Schloß zu verpflichten. Einbrüche und Diebstähle in den ersten Wochen nach Kriegsende erhöhten die Verluste von Kunstgut immens.


1989

Bis zu diesem Jahr wurde diese Auslagerung der Kunstschätze aus sächsischer Kunstwissenschaft fälschlicherweise der „Trophäenorganisation“ zugeschrieben. Erst ab 1989 wurden die „Rothschönberg“-Kisten, welche im Auftrag von Patte* und Enking verpackt waren, durch einen Wissen-, Kriegszeugen und Spezialisten in die SU abtransportiert. Ebenso Gemälde, die aus Meißen an die Alliierten...


1946

Bei einer am 5. Juni 1945 stattfindenden Besprechung von Leutnant Rabinowitsch mit Dr. Enking und Dr. Fischer in Pillnitz wurde bekannt, daß die Gemälde, welche auf die Rückgabe warteten, beschädigt sein könnten.
Dr. Fischer forderte einen Bildbericht über den Zustand der Werke in Schloß Rothschönberg und „PL“ (Kalkwerk Lengefeld). Das Museumsgut kam nach Pillnitz, wo es von russischen Restauratoren begutachtet wurde.
Ende August 1945 erklärte Leutnant Rabinowitsch die Freigabe der Auslandsdepots und in 8–10 Tagen das Gleiche für Schloss Pillnitz.
Zu diesem Zeitpunkt waren alle Bilder sächsischer Maler und eine umfangreiche Menge anderen Kunstgutes vorhanden.
Die Freigabe verzögerte sich bis März 1946.
Enttäuschend für Rabinowitsch: Er selbst konnte im Oktober 1945 keine Freigabe erwirken, da eine weitere für ihn unbekannte Trophäenorganisation im Lande war, die dem damals gegebenen...


1946

Am 11. Juni berichtete Dr. Enking, daß die Schäden, welche bei der Rückholung entstanden seien, die Kriegszerstörungen selbst bei weitem übertreffen.
Er betonte nochmals, daß am 14. Mai 1945 das sog. Bergungsgut nach „PL“ (Lengefeld) gebracht worden sei.


(Bild unten: Stollenmundloch des Kalkwerks – vermutlich der Lagerort)


Schautafel in der Ausstellung zur Gemäldeeinlagerung der Nazis im Zweiten Weltkrieg im Museum Kalkwerk Lengefeld im Erzgebirge

Beginn der AUSLAGERUNG

(Bild: Albrechtsburg Meißen, darunter Dresden mit „Geschlossen“-Schild, blaue Markierung der Elbe)


1938 / 1939

begann man mit dem vorsorglichen Schutz von Kulturgütern und Kunstwerken der Museen, Sammlungen und Schlösser.
Dieser Schutz wurde anfangs innerhalb der Museumsgebäude, Sammlungen und Schlösser vorbereitet. Es wurde in der Hauptsache nach dem Prinzip gezogen, Verlagerung nach dem Westen Sachsens.

Im übrigen ging man mit dem Sammelgut unter die Erde, in Keller, um Schutz vor Ferngeschützen zu haben.

„Der Zustand der Kunstwerke wurde ständig überprüft, wie auch an der Unterbringung laufend von Museumsfachleuten selbst Verbesserungen vorgenommen wurden.“


1940

erhöhte sich die Luftgefahr für Dresden.


1941

suchte man vor allem Schutz vor Bombenangriffen aus der Luft, daher Ausbau von bombensicheren Unterständen, z. T. nicht innerhalb der Stadt.
Man glaubte, die Bombardiertheit innerstädtischer Strecken zurückzuhalten und konnte durch frühzeitige Auslagerung Materialschäden vermeiden.
Dennoch musste man durch die zunehmenden Schädigungen eines besseren belehrt werden.


Schautafel in der Ausstellung zur Gemäldeeinlagerung der Nazis im Zweiten Weltkrieg im Museum Kalkwerk Lengefeld im Erzgebirge

ENDE

2. Weltkrieg

(Oben: Karte mit roter Sowjet-Frontbewegung, Standorte: Albrechtsburg Meißen – Dresden – Kalkwerk PL.)


1945

Die Rote Armee, speziell die 1. Ukrainische Front, marschierte im Mai 1945 in Richtung Dresden und Umgebung. Am 7. und 8. Mai trafen Truppen der Roten Armee in Lengefeld ein.


Der Stabschef der 1. Ukrainischen Front, Armeegeneral J. Petrow, erteilte dem 164. Bataillon unter Führung von Major Perwestoschkow den Befehl, nach dem Dresdner Kunstschatz zu suchen. Major Kotelnikow von der 3. Abteilung der 1. Ukrainischen Front und der Unterleutnant Rabinowitsch wirkten mit ihrer Suche nach den Kunstbeständen besonders im Bereich des Erzgebirges.

Sie beschlagnahmten ein Gewölbe unter der Brühlschen Terrasse. Bei Erkundung von Verstecken, von Spezialisten aufgespürter Karten, fand man auch eine Karte mit Einträgen zahlreicher Nummern – Zeichen der geheimen Auslagerungsorte der Kunstschätze.


1947

Laut Bericht von Amtmann Albert Gruse, 30. Juli 1947:
„Sämtliches Sicherungsgut der sächsischen Museen, auch das nach dem Einmarsch der Roten Armee in Lengefeld vorhandene, wurde von den Russen beschlagnahmt.“

Unter den aufgefundenen Stücken befanden sich auch Inventarverzeichnisse und Kataloge, wie z. B. vom Grünen Gewölbe, von Schloss Pillnitz und Schloss Scharfenstein, vom Museum für Völkerkunde und der Skulpturensammlung, der Galerie Alter Meister, von der Porzellansammlung und dem Mathematisch-Physikalischen Salon.


Die sächsischen Museumsverwaltungen – darunter Direktor Dr. Enking, Walter Fischer, die Brüder Kramer und Herrn Dr. Heine – waren vielfach an der Wiederbeschaffung beteiligt, lieferten Informationen zu Lagerorten, Beständen und Schäden.
Akten aus dem Grünen Gewölbe, der Skulpturensammlung, der Gemäldegalerie Alte Meister und anderen sächsischen Museen wurden am 11. Dez. 1946 der Sowjetischen Militär-Administration überreicht.


(Bilder oben: Porträts sowjetischer Befehlshaber, Karte mit Truppenbewegung, historische Aufnahme von Schloss und Lagerstätte)


Schautafel in der Ausstellung zur Gemäldeeinlagerung der Nazis im Zweiten Weltkrieg im Museum Kalkwerk Lengefeld im Erzgebirge

Dresden, das Elbflorenz

(Bildcollage mit historischen Ansichten von Dresden: Luftschiff über der Stadt, Denkmäler, Semperoper, Frauenkirche, Luftbild, u. a.)


Dresden, eine Metropole der Wissenschaft und schönen Künste
mit dem weltberühmten Zwinger und seinen einzigartigen Sammlungen.
Magnet tausender Besucher aus dem In- und Ausland.


(Mittig: große historische Ansicht der Frauenkirche, darunter beschriftet:
„Dresden — Neumarkt. Frauenkirche — Luftkur-Denkmal“)

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